Bildrechte: Andreas Haug

Konzerte, Festivals und mehr: Wir waren oft unterwegs und in mehr als zwanzig Jahren sammelt sich so einiges an. Jetzt mal sichten und erinnern.

Vielen Dank, und macht es gut!

Wichtige, umfangreiche Infos und Fotos zum Abschied

01. März 2021, Von: Redaktion / Andreas Haug, Foto(s): Andreas Haug + siehe Credits im Artikel

Nun ist der Tag gekommen, an dem wir uns mit leicht feuchten und gleichzeitig funkelnden Augen von euch verabschieden. Mit diesem letzten Artikel wollen wir Danke sagen für 21 Jahre und zwei Monate Online-Rock´n´Roll-Journalismus und exakt 20 Jahre als kleine, unabhängige Medienfirma. Wir geben allen Interessierten noch einen sehr ausführlichen Überblick mit Fotos über die Geschichte von Rockszene.de, wichtige Meilensteine, über einige Menschen und deren Arbeit dahinter und eine Zusammenfassung unserer am Ende doch sehr vielfältigen Aktivitäten in der hannoverschen Musik-und Medienlandschaft. Einen Wikipedia-Eintrag zu Rockszene.de, wo man das nachlesen könnte, gibt es bis heute nicht.

Mit dem Artikel „Der Kreis schließt sich – Rockszene.de wird zum 1. März eingestellt“ hatten wir bereits ab dem 17. Februar 2021 über die Beweg-und Hintergründe ausführlich informiert. Den Artikel erreicht ihr über diesen Link hier. Aber Achtung: Dieser Link funktioniert nur noch wenige Tage, maximal bis zum 8. März 2021.

Ab dem 8. März 2021, möglicherweise auch ein, zwei Tage später, werden die Inhalte von Rockszene.de der Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Wir schalten eine Sperrseite vor, die lediglich noch diesen Artikel hier präsentiert. Alle journalistischen Rockszene.de-Inhalte, Artikel etc., sind von uns gesichert und sind dann ausschließlich noch über ein Log In abrufbar. Diese Log In Daten haben wir, sind für uns bestimmt. Inhalte des Kleinanzeigenmarktes werden nach dessen Schließung gelöscht.

Bei berechtigtem oder sonstigem Interesse (frühere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigen Zugriff auf Artikel oder journalistische Recherche anderer Medien) können ab dem 8. Juni 2021 Recherche-Anfragen per E-Mail an andreas@rockszene.de gerichtet werden. Ab 8. Juni, nicht früher.

Statt Wikipedia-Eintrag: Großer Übersichtsartikel über Rockszene.de weiter unten

Wer sich noch einmal ein Bild davon machen möchte, wie Rockszene.de entstanden ist, welche Köpfe dahinter steckten, wie das Medienangebot aussah und was wir sonst noch so alles gemacht haben, hat mit dem nachfolgendem, umfangreichen Artikel die Möglichkeit, dies zu erfahren. Dazu bitte weiter scrollen! Es gibt bis heute keinen Wikipedia-Eintrag zu unserem Magazin und möglicherweise wollen einige Journalistinnen und Journalisten, Historiker oder andere Interessierte bei Gelegenheit mal mehr zu diesem in dieser Art, vor allem lokal/regional wohl ziemlich einzigartigen Online-Musik-Medienangbot wissen.

Herzlichen Dank nochmal allen Leserinnen und Lesern unseres Magazins und Nutzerinnen und Nutzern unserer Serviceangebote, allen Werbe-und Kooperationspartnern, Freundinnen und Freunden, Musikerinnen-und Musikern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für euer Engagement und Vertrauen. Es war eine bunte, vielfältige, aufregende, erfolgreiche und schöne Zeit. Wenn ihr das Magazin und unsere Leistungen gemocht habt, behaltet die Zeit  in euren Köpfen und Herzen. Sie kommt nie wieder zurück.

XOXO + Liebe Grüße,

Andreas Haug / Inhaber und Chefredakteur

 

Das war:

„Rockszene.de – das tagesaktuelle Musikmagazin für Hannover und Umland“

 

1.Erscheinungsform und Medien-/Serviceangebot

Rockszene.de war ein in Hannover ansässiges Online-Musikmagazin, das als eine Mischung aus Online-Musik-Tageszeitung und Online-Musik-Stadtmagazin vom 1. Januar 2000 – 1. März 2021 betrieben wurde. Journalistisch ausgerichtet, verlagsunabhängig, ohne Fördermittel und ohne Unterstützung von Investoren oder größeren Mediengruppen. Ähnlich wie vom Veröffentlichungsrhythmus einer Print-Tageszeitung gewohnt, lieferte Rockszene.de seinen Leserinnen und Lesern von Montag-Freitag fünf redaktionelle Online-Ausgaben. Der Samstag und Sonntag wurde zu einer Wochenendausgabe zusammengefasst. Bei Bedarf und bei besonderen Ereignissen veröffentlichte das Magazin auch an Sonn-und Feiertagen. Längere Pausen  gab es nicht, Urlaube und ganz wenige Krankheitstage unterbrachen die zuverlässigen Veröffentlichungen und den Betrieb der Service-Rubriken ebenfalls nicht. Die Betriebsorganisation war entsprechend professionell aufgestellt.

Seit Anfang/Mitte der 2010er-Jahre veröffentlichte Rockszene. de seine Konzert-und Festivalberichte mit Fotostrecken nicht erst in der Nacht des folgenden Tages, sondern bereits drei, vier Stunden nach Konzertende noch in der gleichen Nacht.  Das Magazin hatte seine thematischen Schwerpunkte in der lokalen und regionalen Musikszene Hannovers und Umland, umrahmt von überregionalen und internationalen Musikthemen. Stilistisch bewegte sich Rockszene meist in den Genres Rock (Alternative-, Indie-, Classic-, Progressive-), Pop, Metal und Punk. Einiges was unter den Oberbegriff „Singer-/Songwriter“ fällt, war ebenfalls Thema und  gelegentlich wurden auch ausgesuchte Acts aus dem HipHop präsentiert.

Einen besonderen Stellenwert hatten lokale und regionale Newcomer-Acts und musikalische wie musikkulturelle Ereignisse, Menschen und Institutionen in Hannover. Neben den redaktionellen Angeboten wie mehrmals täglichen Kurzmeldungen, täglichen News-Artikeln, Konzertberichten, Interviews und Album-Besprechungen, präsentierte Rockszene.de einen handgepflegten lokalen Musik-Veranstaltungskalender und einen stark genutzten Musik-Kleinanzeigenmarkt. Nach den ersten 14 Monaten des Aufbaus im Jahr 2000 und zu Beginn des Jahres 2001 als engagiertes Hobby, wurde Rockszene.de nach einem Eigentümerwechsel ab dem 1. März 2001 gewerblich im Geschäftsbetrieb eines Einzelunternehmens mit mehreren freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt.

Marino CarliniGründer und Rockszene.de-Chef 1999 und 2000: Marino Carlini Foto: (c) Angela Wulf

2. Von der Idee über das Konzept zur Gründung: Die Anfangszeit 1999 - 2000

Marino Carlini, Musiker und früherer freier Mitarbeiter der zur HAZ gehörenden Nordhannoverschen Zeitung in Langenhagen entwickelte im Herbst 1999 das Konzept einer News-Site für Rockmusik in Hannover und Umland und sicherte sich die Domain www.rockszene.de . Die Idee war es, eine Medien-Plattform für lokale und regionale Musikerinnen und Musiker und alle, die mit Pop-oder Rockmusik in Hannover und Umgebung zu tun haben, wie Clubs, Kneipen, Veranstaltungsagenturen, Musikfachhandel, Tonstudios, Musikschulen, Technikverleih oder Medienproduktionsfirmen zu schaffen. Mit Möglichkeiten der Präsentation, des Entdeckens, des sich Kennenlernens und des sich Untereinander-Vernetzens.

Das Medienangebot sollte inhaltlich ähnlich wie bei bis dato vertrauten  Stadt-und Musikmagazinen oder auch Tageszeitungen (Print) ausgerichtet sein, jedoch mit täglichen Updates ausschließlich im Internet präsentiert werden und auf Musik, insbesondere die der Hannover-Szene spezialisiert sein. Die ersten täglichen Artikel gingen bereits ab Mitte Dezember 1999 ins Netz, darunter kurz vor Weihnachten ein erster Bericht eines Akustik-Konzerts mit mehreren Bands im zum Café Monopol gehörenden Underground in Langenhagen. Der offizielle Start von Rockszene.de war dann zur Jahrtausendwende am 1. Januar 2000.

Im Laufe des Aufbaujahres bildeten neben lokalen und  internationalen News-Artikeln  viele Konzertberichte mit lokalen und regionalen Bands rund um Bandcontests und Bandabende wie Emergenza, Berenstark und Sixpack den Schwerpunkt. Im Frühsommer starte eine Kooperation mit dem lokalen Radiosender Radio Flora und den gemeinsamen „Hannover-Charts“. Im ersten Jahr stießen einige freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Rockszene.de.

Alle arbeiteten ohne finanzielle Entlohnung, finanzielle Einnahmen gab es im ersten Jahr noch nicht. Das Magazin wurde als aufwändiges Hobby zur Unterstützung der Szene betrieben. Für viele war das Internet im Jahr 2000 noch Neuland. Rockszene.de zählt nicht nur in der Musikszene Hannovers zu den sehr frühen Anbietern, möglicherweise zu den Pionieren täglicher regionalbasierter  musikjournalistischer Inhalte und Serviceleistungen im Internet. Marino Carlini hatte den Grundstein gelegt und das Feld bestellt.

Andreas Haug 2001Andreas Haug übernahm 2001 und baute das Magazin als Gewerbetrieb auf Foto (c) Brigitte Haug

3. Rockszene.de im Geschäfts-und Gewerbebetrieb ab 2001

Im Januar 2001 verlässt der Gründer und Chefredakteur Marino Carlini Rockszene.de und übergibt das Magazin an Andreas Haug, einem seit Mitte Januar 2000 regelmäßig für Rockszene.de tätigen freien Mitarbeiter. Dieser gründet zum 1. März 2001 das „Einzelunternehmen Andreas Haug“ und ab diesem Datum wird Rockszene.de voll geschäftlich und gewerblich betrieben. Nach der Akquise der ersten regelmäßigen lokalen Werbepartner, die meist Abo-Modelle abschließen, erhalten die ersten freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einige davon noch aus den Anfangstagen dabei, wenig später Honorare. Dies wird zukünftig so weitergeführt.

Rockszene.de bietet seinen Kunden Werbeflächen in Form von Anzeigenbannern, entwickelt in der Anfangszeit standardisierte  Kundenhomepages angelehnt an Set-Cards. Die Partner –zunächst im Schwerpunkt aus der lokalen Club-und Veranstaltungsszene, Gastronomie, Musikfachhandel und Medienproduktion, schließen mehrmonatige Anzeigen-Abonnements ab oder werben punktuell mit Schwerpunkt-Kampagnen. Später werden auch zahlreiche Content-Marketing-Kampagnen mit überregionalen Agenturen und Unternehmen realisiert oder kombinierte Dienstleistungen wie etwa Werbung + Booking-Unterstützung + Konzertorganisation angeboten und von Kunden eingekauft.

Über das Kerngeschäft Rockszene.de hinaus ist Andreas Haug als Einzelunternehmer in den Bereichen Band-und Agentur-Beratung tätig, gibt für verschiedene Auftraggeber und Förderinstitutionen niedersachsenweit Seminare und hält Vorträge zu Themen wie Booking, Bandorganisation, strategische Planung, Medienarbeit, Werbung und Online-Marketing, unterstützt Partner beim Booking, der Organisation und bei der Durchführung von Konzerten und Festivals, sowie vereinzelt Bands beim D.I.Y. – Management. In der Praxis gibt es überall Berührungspunkte Synergien und Kopplungseffekte. Das Magazin Rockszene.de  ist bei allem Dreh-und Angelpunkt.

Olli Berghausen 2021Webmaster, Programmierer und technischer Leiter: Oliver Berghausen

4. Die Technik und der Webmaster hinter dem Magazin:

In den vielen Jahren seines Bestehens wurden dem Magazin Rockszene.de einige Male ein neues Design und neue Funktionen verpasst. Einen markanten Re-Launch gab es sowohl im Jahr 2005, also auch zu Beginn des Jahres 2013. Rockszene.de war technisch komplex datenbankgestützt programmiert, den Redakteurinnen und Redakteuren stand ein maßgeschneidertes, individuelles Content-Management-System mit einer Foto-Mediathek-Verknüpfungslösung zur Verfügung, das regelmäßig  weiterentwickelt wurde und an die stetig steigenden Anforderungen angepasst und optimiert wurde.

Für die gesamte Technik hinter Rockszene.de zeichnete der Webmaster, Programmierer und technische Leiter Oliver Berghausen verantwortlich, der mit sehr viel Ideenreichtum und Kreativität maßgeblich nicht nur alle technischen Lösungen entwickelte, sondern vor allem auch für den reibungslosen Betrieb sorgte, nahezu 24/7 erreichbar war, bei akut auftretenden technischen Herausforderungen oder kurzfristigen Aufträgen zu fast jeder Tages-und Nachtzeit, Sonn-und Feiertags und auch im Urlaub erreichbar war und eingriff, wenn es die Situation erforderte. Der Erfolg von Rockszene.de ist maßgeblich auch seiner Arbeit, seinem Know-How, seiner Zuverlässigkeit und Einsatzfreude zu verdanken.

5. Die Rubriken und ihre Besonderheiten:

5.1 Musik-Veranstaltungskalender für Hannover

Der Veranstaltungskalender war „handgepflegt“ und wurde von Brigitte Haug als  Redakteurin gemanagt. Monatsprogramme von Musik-Clubs und –Kneipen, Festivalveranstaltern und Konzertagenturen wurden bearbeitet und schließlich die Termine von Konzerten und Rock-/Pop-orientierten Parties mit Kurztexten, zuweilen Fotos und auch Links in den Online-Kalender eingepflegt. Der Veranstaltungskalender präsentierte die lokale Szene in seiner Vielfalt. Sporadische Veranstalter oder auch Bands, die keine regelmäßige Presse-und Öffentlichkeitsarbeit betreiben, hatten darüber hinaus die Gelegenheit, ihre Veranstaltungen über ein Formular in das Content-Managment- System einzuspeisen. Nach redaktioneller Vorprüfung und nötigenfalls Optimierung, wurden diese Veranstaltungsankündiungen für den Kalender freigeschaltet.

5.2 Der Kleinanzeigenmarkt

Seit dem Sommer 2001 betrieb Rockszene.de einen Online-Kleinanzeigenmarkt. Hier suchten und fanden sich Musikerinnen und Musiker für neue oder bestehende Bands, konnten Übungsräume oder Auftrittsmöglichkeiten gefunden oder auch Musikinstrumente verkauft werden. Musiklehrerinnen und Musiklehrer boten ihren Unterricht an. Die Nutzung war, von wenigen Ausnahmen abgesehen, kostenlos.

Gewerbliche oder halbgewerbliche Anbieter zahlten für die Veröffentlichung ihrer Kleinanzeige eine Gebühr. Das Aufkommen von Social Media mit diversen Vernetzungsmöglichkeiten  Ende der Nuller-und vor allem ab Anfang der 2010er-Jahre hatte so gut wie keinen Einfluss auf den Rockszene.de-Kleinanzeigenmarkt, der für einige in puncto lokaler Musikerinnen-/Musiker-Suche nahezu unverzichtbar war. Anekdote: Gute Neujahrsvorsätze, musikalisch mehr zu tun, sich eine Band zu suchen oder Ausschau nach neuen Mitgliedern zu halten mündeten darin, dass allein an einem Neujahrstag um 2017, 2018 oder 2019 herum insgesamt zwölf Kleinanzeigenaufträge für die Musikersuche eingingen. Der erste bereits um kurz nach 2 Uhr in der Früh. Alle Kleinanzeigen wurden ebenfalls von Brigitte Haug als für das Ressort Verantwortliche  vorgeprüft und manuell freigeschaltet.

Lisa im Interview mit Jimmy Eat WorldLisa Eimermacher im Video-Interview mit Jimmy Eat World Foto (c) Jeff Kahra

5.3 Menschen und Hintergründe

Eine Rubrik für Musikerinnen- und Musiker-Porträts, ausführliche Hintergrundberichte und Interviews. Aber nicht nur. Rockszene.de interviewte lokale und regionale Newcomerbands, sprach mit Macherinnen und Machern, die eng am Konzert-und Musikgeschehen der Stadt Hannover und für viele –manchmal nicht sichtbar – wichtige Angebote und Leistungen bereithalten, ob Security-Firma, Rettungssanitäter, Catering-Unternehmen, Nightliner-/Tourbus-Service, Kulturschaffende, Gebärdensprachdolmetscherin, Modedesignerin,  Techniker, Produzenten, Eventmanager, Label-Chef oder einem Arzt, der sich auf Krankheiten von Musikerinnen und Musikern spezialisiert hat. Das Magazin stellte einige Musikschulen und Firmen aus dem lokalen Musikeinzelhandel vor, porträtierte Dozentinnen und Dozenten, freute sich über zwei Gastartikel von Christine Zienc und Cadet-Carter-Sänger Nick Sauter und führte auch Interviews mit international renommierten Bands und Musikern.

Eine Auswahl an Musikern und Bands (lokal und regional): Lady Crank, KAAK, Kuersche, Fury In The Slaughterhouse, Oliver Perau, Christian Decker, Rudolf Schenker/ Scorpions, Planet Emily, Seedcake, Micha Fromm, Stefan Schönebeck, René Wermke,  Ron Oberbandscheid, Ron Nox, High Fidelity, Kyles Tolone, Alexander Jahnke, Dustpipe, Robby Ballhause, Martin Huch, Ossy Pfeiffer, Kamasutra Sixtynine, Anca Graterol,  Black As Chalk, Ego Super, Passepartout, The Esprits, Ember Sea, Grailknights u.v.a.

Eine Auswahl an Musikern und Bands (überregional und international): Steve Lukather / Toto, Steven Wilson, Neal Morse, Marillion, Biffy Clyro, Donots, Kettcar, Thees Uhlmann, Sportfreunde Stiller, Jimmy Eat World ( einmal Text, einmal Video), Face-To-Face, Anti-Flag,  FISH, Revolverheld, Antje Schomaker, Deine Cousine, Alex Mofa Gang, Madsen, Tarja Turunen, Jonah, Clueso, The Menzingers, Chuck Ragan, Nathan Gray (Text und Audio) u.v.a.

5.4 Gehört und Gesehen

Die Rubrik für Album-und EP-Rezensionen in den Formaten CD, Vinyl, DVD, Blu-ray oder Stream. Lokale, regionale, überregionale und internationale Einzelkünstlerinnen und –künstler und Bands. Insgesamt 2360 Beiträge, in Spitzenzeiten in den Nuller-Jahren in wöchentlicher Frequenz vier bis sechs Besprechungen.

5.5 Tourkalender, Adress-Service, Newsletter, Meinungsumfragen und Rockszene.de-Bandpool

Rubriken, die Rockszene.de über einige oder viele Jahre im Angebot hatte, später aber eingestellt hat, da in der Web 2.0 und Social-Media-Ära einiges überholt erschien: Einige Jahre pflegte Rockszene.de einen Konzertkalender mit deutschlandweiten Tourneen, präsentierte einen Branchendienst mit Adressen und Kontakten zu lokalen Clubs und dem musik-relevanten Einzelhandel in Hannover und der Region. In den ersten Jahren gaben Umfragen bei Publikum und Bands ein aktuelles, spontanes Stimmungs-und Meinungsbild von Konzerten und Festival wider.

Wichtiges Kernstück in den Anfangsjahren war der Rockszene.de-Bandpool. Die Idee war, lokale und regionale Acts mit einer Präsentationsplattform in Form einer Online-Bandkartei zu bündeln. Zum einen um Musikerinnen und Musikern eine Kontakt-und Vernetzungsplattform zu bieten und Veranstaltern die Möglichkeit zur Recherche zu geben. Zunächst als Link-Liste, später dann hatte jeder Act eine eigene kleine Homepage als Set-Card mit Foto, Info, Stilbeschreibung, Kontaktadressen und Links. In der Spitze waren mehr als 1000 Bands im Rockszene.de-Bandpool vertreten. Diese Angebote hatten sich vor einigen Jahren überlebt, respektive wurden aus Gründen neuer Datenschutzbestimmungen eingestellt. Bis zum Herbst 2020 unterhielt Rockszene.de einen monatlichen E-Mail-Newsletterservice.

Markus im Video Interview mit HageErwischt: Markus Salvador Winter im Video-Interview mit Jan Hagerodt Foto (c) Tinchen Wegmüller

6. Medienkooperationen mit Radio Flora, Radio 21 und Das Kommando

In den Jahren 2000-2002 kooperierte Rockszene.de eng mit dem hannoverschen Radio-Sender Radio Flora. Kernstück waren die Hannover-Charts, eine Hitparade mit Einzelkünstlerinnen, Einzelkünstlern und Bands aus Hannover und der Region. Rockszene.de präsentierte ein Ranking mit Acts und ihren jeweiligen Songs. Dabei gab es die Möglichkeit, per mp3 kurze Hörproben zu ziehen und im Anschluss für die Lieblingstitel per E-Mail abzustimmen.

Am jeweils ersten Donnerstag eines Monats standen die Hannover-Charts im Mittelpunkt des Radio-Flora-Lokalmusik-Formats „Das Trommelfell“. Die Songs von Platz zehn bis Platz vier wurden angespielt, Platz drei bis Platz eins komplett ausgespielt. Zudem gab es monatlich Neuvorstellungen. In der Sendung waren fast immer Bands als Interviewgäste anwesend, darüber hinaus gab es Verlosungen von CDs und Konzertkarten.

Auch mit Radio 21 gab es eine Kooperation hinsichtlich lokaler und regionaler Musik. Rockszene.de präsentierte als Medienpartner von 2002-2004 die Rubrik „Rock von Nebenan“, in der von Montag-Freitag gegen 18.20 Uhr Bands aus dem Sendegebiet, darunter viele aus Hannover und der Region mit aktuellen Songs und Konzerthinweisen vorgestellt wurden.

Rockszene TV auf YouTube: Ab Herbst 2014 und im Jahr 2015 führte das hannoversche Kreativkollektiv Das Kommando um Tinchen Wegmüller und Markus Salvador Winter in der Reihe „Erwischt!“ mehrere Video-Interviews mit Einzelkünstlerinnen, Einzelkünstlern, Bands und Bookern. Immer noch zu sehen im YouTube-Kanal von Rockszene.de.

7. Bürogemeinschaft im MusikZentrum Hannover und Kooperationen

Zwischen dem MusikZentrum Hannover und Rockszene.de gab es von Anfang an viele Berührungspunkte. Daraus entstand eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit auf zahlreichen Feldern. Beide eint, dass sie die lokale Musikszene in ihren vielen Facetten fördern und unterstützen. Am 1. Dezember 2006 bezog Rockszene.de einen einzelnen Büroarbeitsplatz im MusikZentrum.

Meist pendelte Rockszene.de-Chef Andreas Haug zwischen Homeoffice und MusikZentrum, die Arbeitssituation bot aber auch die Gelegenheit für gemeinsame Projekte oder auch Rockszene.de-interne Besprechungen sowie punktuell die Arbeit mit mehreren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im MusikZentrum wurde auch die Zusammenarbeit mit LAG Rock intensiviert, die dort ihre Geschäftsstelle hat.

8. Studierende mit Praxissemestern bei Rockszene.de

Zwischen 2012 und 2017 absolvierten einige Studierende der Fachhochschule Hannover, Bereich Journalistik (Bachelor), mit großem Erfolg ihre Praxissemester bei Rockszene.de, einige blieben im Anschluss als freie Mitarbeiter an Bord und entwickelten sich als Allrounder zu Leistungsträgern im Team.

9. Rock-Party-Promotion für SFD und TÄHSS in der Faust

Rockszene.de entwickelte ab Sommer 2002 ein spezielles Promotionkonzept für die hannoversche Rock-und Pop-Traditions-Party-Reihe SFD ( Sympathy For The Devil) und später die Reihe TÄHSS (ToteÄrzteHeldenScherbenStiller) mit den szenebekannten DJs Akim und A.V. im Kulturzentrum Faust. Die Online-Promotion wurde in Kooperation mit der Agentur Living Concerts weiter ausgebaut und verfeinert . Als Sub-Domains von Rockszene.de wurde zwei Party-Webseiten und Newsletter-Services betrieben mit Infos, Playlists, Charts und Fotogalerien von den zwei bis viermal monatlich stattfindenden Veranstaltungen.

Party-Gäste fanden nach Einlass in den Club am Rockszene.de-Merchandise-Stand, warfen bei Bedarf ihre mit E-Mail-Adressen versehenen Eintrittstkarten in eine Losbox, trugen sich damit in die Party-Newsletter ein und nahmen gleichzeitig an den abendlichen Verlosungen von  Tickets für themenspezifisch ausgesuchte Konzerte und CDs teil. Zu Weihnachten und Ostern waren Tickets an Schoko-Weihnachtsmänner oder Osterhasen angebunden.

Am Stand gab es persönliche Gespräche mit den Rockszene.de Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Süßigkeiten. Clou war ein kleiner roter Teufel. In der Spitze befanden sich mehr als 1100 SFD-und TÄHSS-Besucher und –Fans im Newsletterverteiler. Über den vor den Partys versendeten Newsletter konnten Besucher Plätze auf der Gästeliste und teilweise auch für Konzerte gewinnen. Aufgrund der vorrübergehenden Insolvenz des Kulturzentrums Faust im Jahr 2005 wurden die Partys unter anderen Namen 2007 ins Capitol verlegt, funktionierten dort auf lange Sicht jedoch nicht mehr. Im Oktober 2005 fand noch eine TÄHSS-Party im Anschluss an ein Rockszene.de-Festival im MusikZentrum statt.

Erste Rockszene-Festival und erste DigitalkameraUnser erstes Festival 2002, die Startseite 2002 und die erste Digital-Kamera für Konzertfotos Foto (c) AndreasHaug

10. Konzeption, Organisation, Durchführung und Mitwirkung bei regionalen Festivals und Konzerten

Rockszene.de wollte die hannoversche Musikszene nicht nur in Text und Bild journalistisch begleiten, sondern in Teilen auch aktiv mitgestalten. Seit 2002 hat das Magazin -meist zusammen mit Veranstaltungspartnern- einige Indoor-Festival-Reihen und zahlreiche Doppel-Konzerte konzipiert und organisiert. Dabei waren einige Mitarbeiter maßgeblich an der Organisation und Durchführung beteiligt.

Mehrere Ausgaben folgender Festival-Formate (Auswahl):  Shut Up And Play Fun Festival(MusikZentrum), DAS Metal, Alter! Festival (MusikZentrum), Rockszene.de-Festival (MusikZentrum), Pfingstrock-Festival (Rockhouse) und zahlreiche Konzerte, im Schwerpunkt im Rockhouse.

Im Booking, der Promotion und teilweise auch Organisation, engagierte sich Rockszene.de in Teilen auch beim Fährmannsfest, beim Strangriede Open Air und bei Konzerten in der Strangriede Stage.

Fährmannsfestst Atmo MainstageFür dieses Hannover-Szene-Festival haben wir uns vielfältig engagiert: Das Fährmannsfest Foto (c) Jeff Kahra

11. Tourkonzert-und Festival-Präsentationen und offizielle Medienpartnerschaften in Hannover:

Regelmäßig wurde Rockszene.de als exklusiver  lokaler Online-Medienpartner für die Präsentation von Festivals und Tournee-Konzerten in Hannover nominiert. Gemeinsam mit Agenturen wurden besondere Werbekooperationen realisiert:

Band-und Künstler- und Veranstaltungs-Auswahl:

Motörhead, Dropkick Murphys, Dream Theater, Kettcar, Sportfreunde Stiller, „Hannover Rockt“, Fährmannsfest, Jimmy Eat World, Dave Hause & The Mermaid, Nathan Gray, FISH, Porcupine Tree, Blickpunkt Pop Festival, Marteria, Therapy, Tom Odell, Frank Turner, Motorpsycho, Madsen, The Menzingers, Dispatch, Grand-Hotel-van-Cleef-Festival, Ugly Kid Joe, Good Charlotte, Chuck Ragan, Against Me!, Royal Republic, Trans Siberian Orchestra, Die Happy, Mark Lanegan, Clueso, The Gaslight Anthem, In Extremo, Thees Uhlmann u.v.a.

Rockhouse Andreas und BrigitteDie Rockhouse-Ära: Brigitte und Andreas Haug in einer Produktionspause des Pfingstrock-Festivals 2008 Foto (c) Oliver Kurtz

12. Zahlen, Zahlen, Zahlen

Das Magazin hat über die mehr als 21 Jahre seines Bestehens insgesamt etwas mehr als 40 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, weit mehr als 25.000 redaktionelle Beiträge veröffentlicht, darunter Album-Rezensionen, Newsartikel, Konzert-und Festivalberichte, Interviews oder Nachrichtenblitz-Kurzmeldungen. Wie viele Kleinanzeigen geschaltet und Veranstaltungen im Terminkalender angekündigt wurden, ist nicht mehr nachzuvollziehen. In starken Monaten hatte Rockszene.de durchaus um die  250-300 Kleinanzeigen und Veranstaltungen im Magazin.

Wie viele Menschen, Leserinnen und Leser sowie Nutzer das Magazin monatlich erreicht hat, ist nicht ganz so exakt nachzuvollziehen. Es gibt unterschiedliche Statistik-Auswertungsprogramme und es kommt auch darauf an, wie diese eingebaut werden. Zuletzt kamen wir anhand unserer Auswertungsmöglichkeiten (zwei unterschiedliche Programme) auf 35.000-40.000 Besucher plusminus und 90.000-110.000 Seitenaufrufe plusminus im Monatsdurchschnitt.

Über die finanziellen Umsätze und Gewinne aus der Geschäftstätigkeit bewahren die Verantwortlichen des Einzelunternehmens und des  Magazin höflich und diskret Stillschweigen. Die Finanzen waren in all den Jahren mal schwächer, mal besser, mal richtig gut und insgesamt letztlich immer zufriedenstellend und in Ordnung. Das Magazin geht in einem wirtschaftlich gesunden Einzelunternehmen in den Ruhestand.