
Mit Luft nach oben: Emil Bulls spielten, in bislang ungewohnter Weise, im MusikZentrum ein Akustik-Konzert.
Wenn ein Konzept mehr verspricht als es hält
Emil Bulls mit mäßiger Akustik-Show im MusikZentrum
20. November 2015, Von: David Neumeier, Foto(s): David Neumeier
Die Alternative-Metal-Band Emil Bulls spielte am gestrigen Donnerstagabend im sehr gut besuchten MusikZentrum in Hannovers Nordstadt. Im Rahmen ihrer „Candlelight&Hellfire“-Tour gaben die Münchener ein Akustikkonzert, von dem man sich im Vorfeld viel erwartete, gemessen am Konzept dann jedoch enttäuscht wurde. Isoliert betrachtet wurde aber ein solider Auftritt geboten.
Nachdem der Supportact Electric Love sein Set mit den Worten „Eigentlich machen wir Punk, nicht akustisch, sondern richtig“ beendet hat, betreten Emil Bulls um kurz nach 21 Uhr die Bühne des MusikZentrums. Frontmann Christoph von Freydorf begrüßt das zahlreich erschienene Publikum: „Wir chillen heute einfach mal ein bisschen. Also habt alle einen schönen Abend.“
Es fehlt am gewissen Etwas
Als Zuschauer vermisst man jedoch anschließend irgendetwas Magisches, etwas Atmosphärisches, etwas Besonderes eben. Abgesehen davon, dass der Sänger mit halb geschlossenen Augen singt und gelegentlich mal ein paar gedimmte Glühbirnen aufblinken, ist an außergewöhnlicher Stimmung weit und breit nichts zu sehen. Und auch das Publikum scheint nicht so ganz genau zu wissen, wo die Reise eigentlich hingehen soll. Zaghaft werden bekannte Songs wie „The Jaws Of Oblivion“ zwar mitgesungen, aber letztlich macht sich auch hier bemerkbar, dass das Konzept zu unentschlossen ist.
Die ungebremste Energie, wie man sie sonst von Emil Bulls kennt, kommt heute nicht zum Zuge und die Songs entfalten daher auch nicht ihr volles Potential. Zu oft ertappt man sich im Publikum stehend dabei, wie man sich wünscht, dass die Band einfach vollverstärkt Gas gibt. Auf der anderen Seite entsteht aber auch keine Candlelight-Atmosphäre. Dafür ist das Schlagzeug zu präsent und Sänger Christoph zu sehr am schreien.
Gegen Ende überzeugender
Dieser sucht übrigens erstaunlich wenig Kontakt zum Publikum. Erst beim Zugabenblock widmet er sich mal der Menge, gibt dann jedoch eine Runde Schnaps aus und erklärt, dass heute alles schief gelaufen sei und er von Anfang an technische Probleme gehabt habe. Dafür setzen die Zugaben „Dear Sadness“ und „Dancing On The Moon“ versöhnliche Highlights und die Band spielt auffällig lange.
Vielleicht lässt sich der Auftritt- weniger kritisch- betrachtet als solider Gig einstufen. Und es ist auch nicht so, als wenn die Fans so rein gar keinen Spaß hätten. Doch gemessen am Konzept und den hohen Erwartungen, ist das Konzert der Emil Bulls nichts Halbes und nichts Ganzes. Da ist weder die extreme, abfeierbare Rockshow, noch die in besondere Atmosphäre gehüllte Akustiksession mit Gänsehautfeeling – beim nächsten Mal vielleicht lieber wie gehabt und bewährt.

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